Huch, schon November…..

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Geburtstagsgeschenkkissen

… dann ist meine Sommerpause jetzt auch definitiv vorbei! Der letzte Post ist von Anfang Juni, ich habe zwar ein wenig genäht und gestrickt, aber es ist irgendwie nichts richtiges bei rausgekommen; ich habe eher UFo’s (UnFertige Objekte) produziert, die Lust war nicht so richtig da.  Aber so langsam kommt er wieder, mein Nähflow. Und das liegt hauptsächlich an dem bevorstehenden Nähwochenende in Jever. Nächsten Freitag ist es soweit. Es wird kein „jahreszeitlich korrektes“ nähen sein: Stoff und Schnitt für eine Softshelljacke liegen hier schon seit April bereit; ein bereits angefangenes Kalle-Shirt und ein Sweatshirtkleid habe ich mir vorgenommen. Mal schauen… 😉

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So, nun aber zu meinem neuen Quilt! Ja, tatsächlich! So sieht das Original Schnittmuster für einen quadratischen Quilt aus. Ich habe ihn in Angela Walters „The Midnight Quiltshow“ entdeckt und mich haben sofort die Farben begeistert. So typisch amerikanische Bonbonfarben.

Ich hatte die fertige Blöcke ausgelegt (2 waren über), ich hatte nicht daran gedacht, dass dieser Quilt quadratisch ist und die Größe 60 x 60 inch (xa. 1,50 x 1,50) ist ein blödes Mass, wie ich finde, das war das eine, aber dem besten Ehemann von allen gefiel das Muster nicht:

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dann ging alles ganz schnell, er dreht die Blöcke um, verschob sie und das Ganze sah so aus:

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… es fehlte noch eine Reihe, um aus dem Quadrat ein Rechteck zu machen; also habe ich aus den letzten Resten der Jelly Roll noch 4 weitere Blöcke zusammengesetzt

und damit war eine weitere Reihe voll

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Das neue Layout stand und ich habe die Blöcke zum Top zusammengenäht. Das war im August. Ich wollte für den Winter eine warme farbenfrohe Decke zuhause haben und habe mich für ein Schurwollbatting entschieden. Die Rückseite ist fröhlich gelb geworden. Ich mag die amerikanische Tradition (ich gehe jedenfalls davon aus, dass es tatsächlich so ist), den Quilt zu „beschriften“, also für wen oder von wem er ist oder zu welchem Anlass usw. Ich habe dies hier nicht in Form eines Schilds gemacht, sondern meine Bernina quer über die Mittelnaht der Rückseite, gleich mit einem Pflegehinweis versehen, sticken lassen.

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Im August ist das Top bereits fertig geworden und auf die Frage „Wie quilte ich diesen Quilt?“ habe ich ganz lange keine Antwort gehabt. Eigentlich wollte ich gar nicht mehr selber quilten, hatte mir nach dem letzten Mal geschworen, dass ich das nicht noch einmal mache – aber irgendwie hatte mich wieder der Ehrgeiz gepackt. Ich habe viele Videos im www geschaut (meine Ruler wollte ich auf jeden Fall benutzen) ich habe Bücher gewälzt, mit vielen Quiltern gesprochen und geschrieben – und kam zu keinem wirklichen Ehrgebnis.

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Da fiel mir ein, dass noch einen Gutschein fürs Hamburger Nähmaschinenhaus hatte und diesen habe ich bei dem Fachmann fürs Thema Quilten eingelöst. Ich habe sofort mein Top eingepackt und Dennis Stüber gezeigt. Mittlerweile war ich nicht mehr so überzeugt vom Layout, weil das Ganze nun sehr weiß wirkte (ehrlich gesagt war ich auch am überlegen, ob ich das Top wieder auftrenne und das Originalmuster zusammennähe). Wie aus der Pistole geschossen sagte Herr Stüber gleich, dass da nur eine Wellenlinie durch die weißen Strecken muss und das ganze dann schon gleich nicht mehr so weiß wirkt. Er hat mir noch Garn empfohlen und ich habe mich für ein Stickgarn von Madeira entschieden. Vier unterschiedliche Garne, davon drei Verlaufsgarne.

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Diesen Quilt wollte ich gern kuschelig haben. Ich mag die Free Motion Quiltings von Angela Walters und finde sie auch toll, aber ihre Quiltings sind so eng, dass die ganze Decke ihre Kuschelfaktor verlieren würde. So habe ich mich gerade für die Menge Quilt-Nähte entschieden, die nötig sind lt. Batting-Hersteller, damit die Wolle nicht verrutscht. Trotzdem habe ich etwas ängstlich vor der Waschmaschine gesessen, als alles fertig genäht war! Aber es hat alles gehalten, auch die vernähten Fäden…danke Herr Stüber! 🙂

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So sieht das gute Stück nun von vorn aus! Ich habe sehr viele (Quiltnähte) getrennt, dadurch vieles doppelt gearbeitet, sehr viel Zeit investiert und wie ein Kesselflicker geflucht! Aber: ich finde, es hat sich gelohnt! Oder? Sie ist wunderbar warm und kuschelig und somit genau so, wie ich es mir vorgestellt habe.

Habt noch einen schönen Sonntag,

liebe Grüße

Ingrid

Quilt Kit von ehemals Craftsy, jetzt Bluprint: Arrows Vavavibrant von K. Jakelwicz; Batting von Quilters Dream, 100% Wolle; Quiltgarn Madeira Decora

Das Kissen ist ein Upcycling aus einer Jeanshose und Stoffresten. Die schönen Wellen sind mit meiner Bernina B740 und dem Madeira Decora Garn gestickt, die Fahne und die Sonne freihand.

Auch wenn ich hier viele Namen nenne: Alles ist von mir selbst ausgesucht und bezahlt.